Die Nacht, als die Flut kam | Doku HD Reupload | ARTE

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Published 2024-07-08
Naturkatastrophen gehören mittlerweile auch im bislang sicher geglaubten Mitteleuropa zur Realität - das hat das Ahr-Hochwasser 2021 erschreckend klargemacht. Ein Jahr darauf rekonstruiert der Film die Geschehnisse vom 14. auf den 15. Juli detailgetreu anhand der Erzählungen der Menschen, die in dieser Nacht vor Ort Schreckliches erlebten.

Am Abend des 14. Juli 2021 lässt eine Flutwelle die Ahr in Rheinland-Pfalz auf über sieben Meter anschwellen. Das Wasser reißt Autos und Häuser mit sich, 135 Menschen sterben. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Belgien richten Starkregen und Hochwasser riesige Zerstörungen an. Was genau passierte in der Flutnacht? Und war das alles einfach nur Wetter oder ist auch der Klimawandel verantwortlich?
Der Film folgt den Menschen an der Ahr und zeigt in bisher unveröffentlichten Aufnahmen, wie sie die Katastrophe erlebten. Oliver Grieß, der von der Flutwelle im kleinen Dorf Insul aus seinem Haus gerissen wird: „Ich habe noch gesehen, wie unsere Bücke zerstört wurde – und dann kam die Apokalypse.“ Alina Sonntag, die verzweifelt versucht, die Winzergenossenschaft in Mayschoß zu retten. Feuerwehrmann Friedhelm Jakobs, der sich in Ahrweiler eine ganze Nacht an ein Grabkreuz im Wasser klammert. Julian Dela aus Bad Neuenahr, den bis heute nicht loslässt, was mit seinen Nachbarn in der Flutnacht geschah: „Die Hilfeschreie werde ich nie vergessen.“
Ausgehend von einem regionalen Ereignis weitet der Film die Perspektive auf die globale Klimasituation. Internationale Forscherinnen und Forscher liefern einen Überblick, inwiefern der Klimawandel zu derartigen Katastrophen beiträgt und was wir in Zukunft zu erwarten haben. Sind die Geschehnisse an der Ahr wirklich so noch nie dagewesen? Und um wie viel wahrscheinlicher sind solche Klimaereignisse weltweit geworden? Über die ganze Welt verteilte Beispiele aus Japan, Bangladesch, den USA, Australien und Afrika zeigen, worum es insgesamt geht. Die Flut an der Ahr ist, das zeigt der Film, nur ein Mosaikstein in einer Welt, die aus dem Gleichgewicht gerät.

Dokumentarfilm von Matthias Fuchs (D 2022, 90 Min)

#flut #klimakatastrophe #ahr
Video auf YouTube verfügbar bis 07/10/2024

Link zur Mediathek: www.arte.tv/de/videos/106167-000-A/die-nacht-als-d…

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All Comments (21)
  • @artede
    Hat sich eure Bewertung des Klimawandels verändert, seit der Flutkatastrophe im Ahrtal?
  • Als ich ein Kind war, sind wir zweimal im Jahr die Familie in Boppard besuchen gewesen. Jedes Mal wenn wir durch die Stadt gegangen sind, waren wir an einem der Tore, an dem die Pegelstände verschiedener Jahre angezeigt werden. Ich kann mich heute noch (Jahrzehnte später) die Höhen erinnern, obwohl ich schon lange nicht mehr dort gewesen bin. Heute wohne ich im Sauerland direkt an einem Bach, der im Sommer oft austrocknet und noch nie im Dorf selbst über die Ufer getreten ist. Nach der Flut 2021 habe ich Kopien von allen wichtigen Formularen gemacht, Fotos sind eingescannt und auf Speichermedien übertragen, denn ich habe mich an die Familie in Boppard erinnert, die solche Dinge in wasserfesten Kisten aufbewahrte. Einige andere Erinnerungsstücke von mir sind auch in einer dieser Kisten. Viele Freunde und Nachbarn halten das für Blödsinn, aber ich habe Menschen im Ahrtal erlebt, denen vor allem persönliche Dinge fehlen, Erinnerungsstücke, die man nicht ersetzen kann. Vielleicht ist es nicht wichtig und der Bach neben dem Haus bleibt in seinem Bett, so wie es immer war. Vielleicht aber auch nicht.
  • @diana17281
    Mir tut die Mama der jungen Feuerwehrfrau sehr leid. Man fühlt richtig ihren Schmerz. Ganz schlimm was da passiert ist.
  • @aliceweezey
    Warum nur hat man sich so dagegen gewehrt, den Katastrophenfall auszusprechen? Wäre das denn solch ein Drama gewesen, hätte man diesen wieder zurücknehmen müssen? Das will mir einfach nicht in den Kopf.
  • @user-od5qh8os8b
    Ich war als Helfer in Insul und Walporzheim. Hatte wieder Tränen in den Augen. Leider ist in Ihrem Bericht viel zu kurz gekommen, dass ohne die freiwilligen Helfer und die Strukturen, die sich gebildet hatten, es nicht so gut funktioniert hätte. Ebenso fehlt das Thema Spendengelder. Ansonsten gute Doku.
  • Noch eine gute Nachricht zum Schluss. Der Landrat konnte sein Porsche vor den Wassermassen retten. Er wusste was Priorität hatte. 😊
  • @gwaigillion
    "Überleben wird nicht die stärkste Spezies und auch nicht die Intelligenteste, sondern die, die sich am Besten anpassen kann." Charles Darwin
  • @NEUESerLEBEN
    Als Jemand, der 2002 und 2013 selbst von der Elbeflut betroffen war, kann ich leider nur mit dem Kopf schütteln, dass niemand auch nur daran gedacht hat, wenigstens ein Hochwasserrückhaltebecken zu bauen oder Pegelvorhersage- bzw. Abschätzbereiche ernst zu nehmen. Dieses Jahr gab es wieder über 5 Meter Elbepegel, aber kritisch wird es dank Hochwasserschutzsystemen erst ab über 7 bzw. 8 Metern.
  • @benniBB4669
    Gute Doku.... Ich war als Helfer selbst tätig im Ahrtal. Am dritten Tag angereist nach der Flut und leider viel Leid und Zerstörung gesehen. Aber mit vielen vielen freiwilligen Helfern von über all her haben wir vieles Geschafft und waren den Betroffenen eine gute stütze! Ich selbst war insgesamt knapp 2 Monate dort zum Helfen.....leider fehlt in der Doku die große Hilfe der Freiwilligen. Was ich sehr schade finde..... Ich finde das hätte man weitaus mehr mit einbringen können....
  • @securmaldas6765
    Die Bilder nach der Flut.... Der Anblick der Dörfer ist einfach nur heftig. Die Videos können nicht beschreiben.... mir fehlen grad die Worte... Ich war jedenfalls unmittelbar nach der Katastrophe vor Ort. Ich wollte nachdem ich dort eine Nacht verbrachte weinen. Dabei habe ich eigentlich keinen Bezug zu dieser Region.
  • @TheOzTim
    Selbst die alten, intelligenten Römer wussten schon, ihre Kastelle weit oberhalb irgendwelcher Flüsse zu bauen. Irgendwann wird es mal nass.
  • @kenntman9057
    ARTE ist immer wieder super. Auch wenn unangenehme Themen angegangen werden müssen.
  • @gruenlilie479
    Malu Dreyer hat sich bis heute nicht für die Fehler der Landesregierung entschuldigt... Ich war insgesamt 16 Tage im Ahrtal im Einsatz und habe selten so eine Verantwortungsscheu wie bei dieser Landesregierung erlebt.... Spitzenbeamte, die lieber laut Bundeswehr und Hilfsorganisationen gerufen haben, anstelle die eigene Landesverwaltung mal aus der Komfortzone zu holen... unglaublich...
  • @frodo1171
    Ich verstehe nicht, dass die Leute wiederholt NICHT daraus lernen. Es werden trotz solcher Flutkatastrophen die Häuser wieder dicht an Flüsse gebaut ohne das diese eine Auslauffläche haben.
  • @kosovotraene
    wenn du als Feuerwehr die Leute warnst und es keinen interessiert..................... .
  • nur, dass das klar ist: das ist ein reupload. inzwischen reden wir von 1,5 grad, nicht mehr von 1,2! die letzten 15 monate waren weltweit immer die jeweils wärmsten, im maximum sogar 1,64 grad über vorindustriell. einfach fakt. gemessen. ohne wertung oder meinung. und nochwas. co2 hält sich mindestens 100 aber bis zu 1000 jahre in der atmosphäre. und jedes einzelne dieser moleküle wird tun, was es tun muss, nämlich infrarotstrahlung speichern und in alle richtungen wieder abgeben, auch wieder zurück zur erde. und keine meinung, keine diskussion, kein argument wird es davon abhalten können.
  • 8:06 unmöglich, dass es nicht nachverfolgt werden kann. Informationskanal überprüfen, über welches die Warnung an DE rausging, logs checken, wer angemeldet war und diese Warnung gelesen hat. Sache geklärt.
  • @NeekoLsh
    Söder "NiEmAnD kONnTE DaMiT recHnEn"