Wenn die Eltern Fremde sind - Kinder in DDR-Wochenheimen - Frontal 21 | ZDF

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Published 2019-02-17
Zur ganzen Sendung: ly.zdf.de/mvc/
Frontal 21 in der Mediathek: ly.zdf.de/7uV8L/

Kinder, die in DDR-Wochenheimen aufwuchsen, sahen ihre Eltern nur am Wochenende. Montagmorgen wurden sie in die Einrichtung gebracht und erst Freitagabend wieder abgeholt - ein Altag ohne Mutter und Vater, stattdessen Erzieher in wechselnden Schichten.

All Comments (21)
  • @FrechesTrienl
    Ich war auch in der Wochenkrippe...ich leide heute unter Verlustangst...Angst..vergessen zu werden...
  • Sehr wichtiges Thema. Danke! Möchte noch anmerken, dass solche Erfahrungen nicht nur in Wochenheimen gemacht werden, sondern auch im privaten Umfeld, wenn man narzisstische Eltern hat, die die Bedürfnisse der Kinder gar nicht wahrnehmen. Dabei kommt es ebenfalls zur emotionalen Vernachlässigung, einem Mangel an körperlicher Nähe und Liebe.
  • Danke ZDF für die Veröffentlichung dieses Tabuthema. Bitte sendet regelmäßig dazu die Geschichten von diesen Menschen. Gebt ihnen Gehör, bis es in jeder Wohnung gesehen/gehört wurde.
  • @Chephe82
    Dieses Thema müsste noch viel länger und häufiger aufgegriffen werden. Damit auch der letzte Arzt versteht, was mit einem los ist, wenn man versucht zu erklären, warum man die Krankheit, die Störung oder die Sucht hat. Für Menschen wie uns, die noch heute so unter dieser damaligen "Unterbringung" leiden, wäre es sehr wichtig, dass dieses schwierige Thema kein Tabuthema mehr ist und wir endlich Gehör finden! Das wünsche ich mir! :(
  • @AnbuKakashi038
    Jedes mal, wenn ich eine Doku über die Wochenheime sehe, bin ich erneu Geschockt und muss Weinen. Ich finde das so schrecklich. Ich bin letztes Jahr selber Mutter geworden, es bricht mir das Herz 😞
  • @akelei9318
    Meine Mutter hat in der DDR als Säuglings-und Kinderkrankenschwester in einer Eisenbahner Wochenkrippe gearbeitet. Ich habe sie als Kind dort oft besucht und empfand immer wieder Mitgefühl mit den Kindern. Je nach Erzieherin ging es ihnen mehr oder weniger gut. Manchmal brachte meine Mutter ein kleines Mädchen namens Ines über das Wochenende mit nach Hause zu uns, weil es von seinen Eltern nicht abgeholt worden war. Das Traurige ist, dass emotionale Entfremdung von Müttern zu ihren Kindern damals sehr häufig vorkam und die Generation der Mütter bis heute die Nöte ihrer Kinder nicht anerkennt, sich in diese nicht einfühlen kann. So bleiben die Kinder von damals emotional heute wieder allein.
  • @clubfan9408
    Hallo zusammen! Ich bin 1974 geboren. Meine Erzeugerin war eine Kneipengängerin und wenn der Alkoholpegel stimmte war sie bereit für Männer. Ich war das neunte Kind von dieser Frau. Kein Kind lebte bei der Erzeugerin oder dessen Spermaspender. So wurde ich in eine Wochenkrippe abgegeben. Leider wurde ich dort vergessen. Irgendwann kam ich in ein Kinder- und Jugendheim. Dort musste ich 3,5 Jahre warten bis meine Eltern kamen und mich adoptiert haben. Meine Eltern haben dann alles getan das ich heute sagen kann: "Ich hatte eine sehr gute Kindheit!" Leider konnten meine Eltern es nicht verhindern das ich körperlich sehr schwach bin und geistig (Depressionen und Verlustängste) sehr zu kämpfen habe.
  • @MementoMori1993
    Und heutzutage wird man wieder dazu gezwungen sein Kind in die Krippe zu geben, weil das Geld nicht reicht.
  • @elenno4ka
    Meine Augen sind voller Tränen... Als ich 4 Monate alt war, gaben sie mich  in das Waisenhaus. Wir lebten in der Sowjetunion, es war 1957. Mein 18-jähriger Vater ging zur Armee, und meine Mutter sagte, dass sie so wenig verdient habe, dass sie mich nicht ernähren könne.  Mit 3 Jahre alt wurde ich  den Wochen Kindergarten gegeben. Von Montagmorgen um 7 Uhr bis Samstagabend um 7 bin  ich dort geblieben. Nur 2 Nächte und ein Sonntag war ich mit meinen Eltern.   Ich habe diesen Tag mit meinen Eltern verbracht und war glücklich. Im Alter von 7 Jahren brachten sie mich nach Hause , meine Eltern haben entdeckt dass  ich große Angst hatte, auch tagsüber allein zu Hause zu sein. Diese Angst ist bis heute geblieben.  Als Kind habe iсh es nie gemocht, gestreichelt zu werden. Ich denke, es war der Kindergarten, der mich so emotional arm gemacht hat.  Ich liebe meine eigenen Kinder sehr, aber sie haben leider auch wenig Zuneigung von mir bekommen.
  • Grade im ersten Lebensjahr ist es wichtig, viel Zeit mit dem Baby zu verbringen, sonst kann kein Urvertrauen entstehen.
  • @iness.7453
    Nach der Wochenkrippe kam der Wochenkindergarten und dann sollte ich ins Internat. Diese Zeiten haben mich sehr geprägt, heut noch leide ich darunter
  • @MissKochana
    Diese emotionale Misshandlung, die sich auch körperlich auswirkt, sollte bestraft werden. Egal was dir einer erzählt, man hat als Mutter Instinkte und diese lassen kaum zu, dass man sein Baby in Betreuung geben kann.
  • @roby1778
    Also ich war auch in einer Wochenkrippe. Mein Vater war auf Montage und meine Mutter arbeitete im 3 Schichtsystem. Ich habe noch einen älteren Bruder, der war auch schon in der Wochenkrippe. Als er in den Kindergarten kam, bekam ich seinen Platz in det Wochenkrippe. Ich kann mich nicht an die Zeit erinnern. Aber ich kann nicht sagen ,dass ich keine emotionale Bindung zu meinen Eltern aufbauen konnte. Ich habe auch sonst keine psychischen Beeinträchtigungen. Ich habe bis heute eine sehr gute und enge Beziehung zu meinen Eltern. Sie haben immer sehr viel mit uns unternommen und ich bin später auch gerne in den Kindergarten gegangen. Ich war eine sehr gute Schülerin, hatte große Erfolge im Sport und viele Freunde. Ich war vielleicht etwas schüchtern oder introvertiert. Trotzdem hatte ich immer verantwortungsvolle Posten. Gruppenratsvositzende zBsp. Wenn es so schlimm in der Wochenkrippe gewesen wäre, glaube ich nicht, dass ich heute so wäre wie ich bin. Aber das kommt wahrscheinlich auf das jeweilige Kind an und natürlich auf die Erzieherinen. Da ich ein sehr ruhiges und braves Kind war , hatte ich es vielleicht etwas leichter. Mein Bruder war eher wild, typisch Junge eben. Ich glaube , der hatte es etwas schwerer. Aber auch er hat ein enges Verhältnis zu unseren Eltern. Er hat eine wunderbare Frau, 2 tolle Kinder und jetzt 3 Enkelkinder. Totaler Familienmesch. Auch ich habe einen tollen Ehemann und 2 Kinder. Wir haben alle ein gutes Verhältnis zueinander. Die Wochenkrippe war für meine Eltern die einzige Alternative. Und wenn es ging haben mich meine Eltern zur Nacht abgeholt, dann konnte ich zu Hause schlafen. Ich kann nicht sagen, dass es mir geschadet hat. Natürlich verkraftet das jeder anders. Aber man sollte vorsichtig sein, alle über einen Kamm zu scheren und alles schlecht zu reden.
  • @Razery0
    System hin oder her.. Warum bekomme ich ein Kind, für das ich dann keine Zeit habe weil die Karriere wichtiger ist? Die Frage stellt sich heut wie damals. Es dürfte auch heute keine Kinderkrippen geben, es gibt zahllose wissenschaftliche Belege dafür, wie schädlich das für eine Kinderseele ist!
  • @Butterfly-TD
    Ich bin in den 60igern geboren. Meine Mama ist bis ich drei war, zu Hause geblieben, haben von dem wenigen Geld meines Vaters gelebt.. Warum bekommt man ein Kind, wenn ich weiß das ich es nicht betreuen kann und in die Wochenkrippe geben muss.. Das ist schlimm und macht bei einem Kind vieles kaputt, wenn die Eltern nicht verfügbar sind.. Zu der Zeit mussten Kinder mit 8 Wochen in die Krippe, das war der Grund warum meine Mutter zu Hause geblieben ist.. Es war hart, finanziell, aber ich war ihr wichtiger, dafür bin ich ihr sehr dankbar.
  • Es tut mir so leid für jeden einzelnen der so etwas erleben musste. Zum Glück hatte ich eine liebevolle Mama 💞 jeder hat liebevolle Eltern verdient.
  • @steventunis9544
    Ich bin auch als Baby in einer Krippe abgeschoben worden ...Meine Mutter war ihre Arbeit wichtiger als ich ..Abends wurde ich nach Hause geholt und Bett gebracht und das war's. .Ich sollte ein besseres Leben haben .Leider hab ich meine Eltern nur an Wochenenden wirklich wahrgenommen ,aber eine richtige Sohn Mutter Beziehung ist nie entstanden .Ich hab heute noch Probleme Nähe zuzulassen !!
  • @befreelaura
    Schrechklich was die kleinen Säuglinge in den ersten wichtigsten Jahren der Bindung alles mit- und durchmachen mussten. Wie die Mütter das so auch alles mitgemacht haben ohne auf ihr Bauchgefühl und Mutterinstinkt und Intuition zu hören/fühlen, ist mir ein Rätsel. Einfach nur Unfassbar.😭😭😭
  • @roccokira
    Ich wurde eineinhalb Monate nach meiner Geburt von 1963- bis 1967 in einer Wochenkrippe in Zschopau/ Erzgebirge untergebracht. Meine Mutter bekam mich ausserehelich, arbeitete im drei Schichtsystem und somit habe ich die meiste Zeit in den ersten vier Jahren meiner Kindheit ohne direkte Bezugsperson verbracht. Das daraus resultierende Gefühl einsam, allein, verlassen und nicht existent zu sein, konnte ich bis heute nie richtig ablegen. Oft habe ich den Gedanken oder Wunsch meine Kindheit therapeutisch aufarbeiten zu wollen, weil diese mich wie ein Schatten verfolgt und mich permanent bedrückt. Aber dann schiebe ich es doch wieder vor mir her. Ich würde mich über Kontakt zu anderen Betroffenen freuen! Vielleicht meldet sich Jemand.